Hebammenverbände: Das Maß ist voll!
30.11.2011
Unterbrochene Vergütungsverhandlungen mit den Krankenkassen
Niemand in Deutschland – außer den hoch dotierten Funktionären der Krankenkassen – bestreitet es: Hebammen sind mit einem Stundenlohn von rd. 7,50 Euro krass unterbezahlt und kämpfen ums Überleben. Monat für Monat geben Dutzende auf, Schwangere finden immer seltener eine Hebamme und noch seltener eine in erreichbarer Nähe.
All das sört den GKV-Spitzenverband wenig. In den sich zäh dahin schleppenden Vergütungsverhandlungen will er die Hebammen mit einem Plus von 1,98 % abspeisen. Dies, obwohl hierdurch nicht einmal die aktuelle Preissteigerungsrate ausgeglichen würde und allein die Prämien zur Berufshaftpflicht binnen Jahresfrist um 56 % gestiegen sind.
Die Argumentation der Kassen, für größere finanzielle Zugeständnisse müsse man zunächst das Ergebnis der vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Studie zur Einkommenssituation abwarten, empfinden die Hebammenverbände als dreiste Provokation. Niemand kann heute sagen, ob die Studie die wirtschaftliche Dramatik widerspiegeln wird und zu welchen Maßnahmen sich die Bundesregierung möglicherweise durchringt. Hebammen brauchen j e t z t mehr Geld!
Der GKV-Spitzenverband hat in der heutigen Verhandlungsrunde am 30. November in Berlin kein deutlich verbessertes Angebot vorgelegt, und die Vertreterinnen der Hebammenverbände haben die Sitzung demonstrativ verlassen.
Ob ohne Fortschritte am 30. November weitere Verhandlungen für sinnvoll erachtet werden oder ob ohne Wiederaufnahme das Scheitern der Verhandlungen mit Anrufung der Schiedsstelle erkärt wird, werden die Hebammenverbände kurzfristig entscheiden
DHV | BfHD | Netzwerk der Geburtshäuser | ||
Martina Klenk, Präsidentin Katharina Jeschke, Beiträtin Denize Krauspenhaar, Beauftragte für HgE |
Susanne Schäfer, 1 Vorsitzende Ulrike Aulbach, 2. Vorsitzende
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Josefine Lantow, 1. Vorsitzende Ruth Sichermann, 2. Vorsitzende |